Ich stapfte strikt voran, doch hinter mir hörte ich noch immer Deli. Kurz bevor mir seine Schritte erneut folgten. Den kriege ich niemals los! Ein missmutiges Brummen drang aus meiner Kehle, ehe der schlanke Rüde wieder nach meinem Namen fragte. Ich blieb abrupt stehen und rollte mit den Augen. Ich drehte mich nicht komplett zu ihm um, sondern nur halb mit dem Kopf. Yalan, antwortete ich knapp und ging sofort wieder weiter.
Verdutzt beobachtete ich Deli, der wie ein Verrückter auf und ab hüpfte. Versucht er mich zu provozieren? Es schien so, denn obwohl er wusste, dass ich nicht 'Schätzchen' genannt werden wollte, tat er es dennoch. Mit eisernen Blick fixierte ich seine Augen, während das dunkle Grollen in meiner Kehle bedrohlicher wurde. Es brodelte in mir, ich konnte es kaum zurückhalten. Dem werde ich es zeigen! Schon sprang ich mit gefährlichen Knurren auf ihn zu. Ich hasste es, wenn man mich nicht zu respektieren wusste. Tu es nicht, hörte ich es auf einmal flüstern. Es war als bliebe die Zeit stehen. Meine Pfoten näherten sich dem dürren Wolf, in meinen Ohren hörte ich das Blut pochen, während mich das Flüstern in meinen Gedanken zu warnen versuchte. Und es half. Anstatt auf den Rüden zuzustürmen, blieb ich plötzlich wie auf Kommando vor Deli stehen. Zorn lag in meinen Augen, doch Deli krümmte ich kein Häärchen. Nur schnaubte ich wütend, wirbelte herum und entfernte mich mit selbstbewusster Haltung. Ich kann es nicht. Ich durfte und konnte niemanden noch einmal verletzen. Das hätte ich nicht ertragen.
Der dürre Wolf regte sich und erwachte aus seinem Schlaf. Das Knurren aus meiner Kehle wurde lauter, bedrohlicher, während meine Augen Deli noch immer fixierten. Schätzchen?, verwirrt hielt ich inne und legte kurz den Kopf schief. Doch beirren ließ ich mich von dem Rüden nicht und zischte dunkel: "Nenn. mich. nicht. Schätzchen." Delis Frage, ob ich denn gut geschlafen hätte, ignorierte ich. Das ging ihn gar nichts an. Sein Kichern brachte mich kurz aus dem Konzept. Was lacht der denn jetzt? Ich schnaubte wütend und als ich bemerkte, dass der Wolf einige Schritte auf mich zu ging, trat auch instinktiv ich einige Schritte zurück.
Die Sonnenstrahlen kitzelten an meiner Schnauze, ehe ich gähnend die Augen öffnete. Der See glitzerte im Schein der gelben Sonne. Ich schmatzte genüsslich, während ich den wundervollen See beobachtete. Diese Ruhe...vermisst habe ich sie... Doch auf einmal witterte ich etwas. Einen Geruch, der mir zwar unbekannt war, aber vor kurzem gerochen hatte. Nämlich am letzten Tag. Deli! Sofort sprang ich auf und wirbelte herum. Da sah ich ihn. Den dürren grau-braun-weißen Rüden, der gemütlich schlief. Er ist mir gefolgt! Sofort knurrte ich und stellte das Nackenfell auf. Den werde ich wohl nie los. Ich setzte mich, jedoch in Blickrichtung von Deli, um ihn mit finsteren Augen zu fixieren.
Keuchend bremsten meine Pfoten langsam ab, ehe diese in ein erschöpftes Traben hinübergingen. Es dämmerte ällmählich und vor mir lag ein großes See, der in der roten Abendsonne wundervoll schimmerte. Noch immer war ich fix und fertig, doch der Anblick des Sees schien mir fast schon neue Kraft zu verleihen. Ich trottete hinüber und nahm einige großzügigen Schlücke des kühlen Wassers. Ich bin diesen verrückten Wolf endlich los... Am Seeufer ließ sich mein Körper nieder und ich legte die Schnauze auf die Vorderläufe. Ganz ruhig plätscherten leichte Wellen ans Ufer, die fast schon meine Nase berührten. Doch ich achtete nicht darauf und schloss behutsam die Augen.
Seine Frage ließ mich inne halten. Es ärgerte mich, dass er tatsächlich recht hatte. Jeder hätte ihn schon längst getötet, wenn er einem nicht gefiel. Doch ich tat es nicht. Aber ich hatte mir auch versprochen, es nie wieder zu tun. Meine Augen funkelten ihn wütend an, doch ich lockerte mein Miene, als Deli sich auf den Boden legte und mir seine Kehle hinhielt. Verdutzt blickte ich auf ihn hinunter und schaute anschließend unsicher zu dem anderen weißen Wolf (Seoul). Ich wusste nicht recht, wie ich reagieren sollte. Ich wollte ihn zwar loswerden, aber doch nicht mithilfe des Tods! Unentschlossen wandte ich mich wieder zu Deli und traf den Entschluss. Mit einer ruckartigen Bewegung schnappten meine Kiefer zu. Jedoch nicht mit der Absicht Deli zu verletzen, sondern nur um Luft zwischen die Zähne zu bekommen. Nur um Deli für einen Moment abzuschrecken. Kurz darauf wirbelte ich herum und preschte so schnell ich konnte davon. Hoffentlich hatte ihn das abgelenkt.
Doch meine Flucht scheiterte. Schon hörte ich ein Rufen, kurz darauf sprang mir Deli schon in den Weg. Erschrocken darüber blieb ich stehen. Das ist ja nicht mein Problem! Außerdem hast du da hinten einen Artgenossen..., ich deutete mit dem Kopf in die Richtung vom weißen Wolf (Seoul). Und jetzt lass mich gehen!, zischte ich und bleckte die Zähne. Sonst endet es böse für dich...
Lange hatte ich die beiden Fremden beobachtet. Doch nur weil Delis Aufmerksamkeit nicht mehr mir gewidmet war, konnte ich mich keinesfalls beruhigen. Noch immer war mein Fell gesträubt, die Muskeln angespannt, nur das Knurren hielt an. Deli versuchte den Namen des Fremden zu erfahren, doch der Weiße Wolf (Seoul) antwortete nicht.
Ich ging einige Schritte zurück. Meine Chance... Schon drehte ich mich um und sprintete von den Beiden weg. Verrückter Wolf!
Immer noch heftig knurrend blickte ich dem Rüden (Deli) scharf in die Augen. Wie das passiert ist, muss dich keinesfalls interessieren! Gedankenversunken erinnerte ich mich an Erlon. Wie er mit seiner scharfen Kralle mein Auge traf, bevor er schließlich todbiss. Schmerzerfüllt...Wütend...und doch so verzweifelt stand ich vor den beiden Leichen. Kurz setzte ich einen besorgten Blick auf. Der Wolf (Deli) fing wieder an zu reden. Deli...werd' ich mir merken... Auf einmal rollte er sich auf den Boden, was mich verblüfft aufgucken ließ. Ich warf dem großen, weißen Rüden (Seoul) einen verwirrten Blick zu, bis ich mich jedoch wieder an den verrückten Artgenossen auf dem Boden wendete. Niemand. Niemand, dessen Namen du erfahren solltest, meinte ich mit kalter Stimme und zog erneut die Lefzen hoch, gefolgt von einem leichten Knurren. Geh', mickriger Streuner! Sonst passiert dir etwas, das wir beide bereuen würden..., drohte ich. Er ist verrückt! Vollkommen verrückt! Merkt er denn nicht, dass mir sein plötzliches Verhalten gar nicht passt? Innerlich war ich verzweifelt. Mein größter Wunsch war im Moment, diesen durchgedrehten Wolf loszuwerden, doch was würde passieren, wenn ich es nicht schaffen würde? Aufgeben tu ich sicher nicht! Ich versuchte mir meine Verzweiflung nicht anmerken zu lassen, bäumte mich bewusst auf und schaute wütend auf den Wolf unter mir.
Auf einmal schnellte der dürre Rüde in unsere Richtung. Erschrocken darüber stockte mir der Atmen. Er lachte, wodurch sich Verwirrung in mir breit machte. Was war denn so lustig? Der Wolf umkreiste erst den weißen Wolf (Seoul) vor mir, bis er sich mir zuwandte und dasselbe bei mir tat. Laut knurrend versuchte ich dem Wolf klar zu machen, Abstand zu halten. Ich war kur davor auf ihn loszugehen, als er wieder das Wort ergriff und setzte sich vor mich hin. Blind! Mein linkes Auge ist blind! Törrichter Junghund!, gab ich bissig von mir, in der Hoffnung, er würde mehr Abstand halten.
Ein neuer Geruch stieß mir in die Nase, gefolgt von einem energischen Rufen. Noch mehr von ihnen... Nun machte sich Sorge in mir breit und meine Beine fingen an zu zittern. So viele Wölfe auf einem Fleck konnte nur Böses bedeuten. Ich wandte mich von dem weißen Rüden (Seoul) vor mir ab, mein Blick machte einen recht dürren Rüden aus. Auf seine Frage antwortete ich nicht, beobachtete den Wolf jedoch präzise.
Halluu Bin letztens neu eingetroffen und habe bisschen was gepostet, in der Hoffnung, dass sich jemand meldet. Und tatsächlich habe ich ein Lebenszeichen bekommen x3 Ich hoffe, dass auch noch mehr passiert und das schöne RPG wieder aufgebaut wird^^
(Oh, dankeschön^^ Und toll, dass hier im RPG doch noch was los ist, ich dachte schon, es wäre völlig ausgestorben x3)
Ich erhob mich und schnupperte, in der Hoffnung ein Kaninchen wahrnehmen zu können. Nichts. Jedoch stieß mir plötzlich ein ganz anderer Geruch in die Nase. Ein Wolf! Schlagartig drehte ich mich um. Mein Blick fing einen hellgrauen-schwarzen Rüden auf, der sich mir vorsichtig näherte. Sofort war ich auf alles vorbereitet. Ich zog die Lefzen hoch und knurrte. Es machte nicht den Anschein, dass der schlanke Rüde beabsichtigte mich anzugreifen, dennoch wollte ich, dass er sich von mir fern hält. Selbstbewusst und angriffsbereit stand ich da und hoffte, dass nicht noch mehr Wölfe in der Nähe waren. Doch bisher konnte ich keine weiteren Artgenossen wittern. Halt Abstand...nicht, dass dir noch etwas zu stößt..., knurrte ich gefährlich, während sich mein Nackenhaar sträubte. Ich spürte wieder ein Magengrummeln, was ich jedoch angestrengt ignorierte. Dem Rüden tief in die Augen blickend, hoffte ich, dass er mich nicht angreifen würde...
Ruckartig wurde ich hellwach. Mein Herz schlug rasend schnell, ich rang nach Luft. Es dauerte einen Moment bis ich zu mir kam. Es war Tag. Schwache Sonnenstrahlen schienen durch die herunterhängenden Äste. Erleichtert schnaubte ich, als ich bemerkte, dass es nur ein Albtraum war. Ein schlimmer Albtraum. Ich machte mich auf dem Weg. Ich dachte an meinen Albtraum. Ich winselte. Es fühlte sich unglaublich realistisch an. Die Hitze...wie mir die Luft zugeschnürt wurde. Ein Albtraum. Warum diese Träume? Ich hatte sie sonst nie. Es musste daran liegen, dass dieser Ort für mich noch fremd war und ich mich vielleicht erst gewöhnen musste. Ich dachte noch lange über meinen Traum nach, mir lief ein Schauer über den Rücken. Auf einmal wurde ich aus meinen Gedanken gerissen, als ich ein unangenehmes Magengrummeln spürte. Zeit zu jagen!