Rhemus schüttelte seinen Kopf. Seitdem er in den Wäldern ist hat er weder Menschen gehört noch welche gesehen. Von seinem Rudel wusste er aber, dass in Richtung Süden, über den Horizont hinaus, es wohl eine Menschenstadt gab. Nicht groß aber dennoch nicht zu unterschätzen. "Nur ihre alten Unterschlüpfe habe ich vorgefunden. Ein alter Bau von ihnen ist sogar recht nah." Rhemus schaute wieder in Takenyas Richtung. Er war recht neugierig was das anging. Näher hatte er sich nie mit den Bauten der Zweibeiner befasst. Manchmal rochen diese einfach nur unangenehm und man blieb ihnen deswegen prinzipiell fern. Rhemus glaubte nicht daran, dass es Zweibeiner hier in den Wäldern gab.


(OK :-) Schönen Tag dir dann.)

Als Tip und Rhemus sich unterhielten, saß Takenya nur stumm da und lauschte. Die Zweibeiner...? Sie überlegte. So eine Kreatur hatte sie noch nie zu sehen bekommen - doch sie hatte viel über sie gehört. Sie brachten Unheil, so viel wusste sie. Ob es hier Zweibeiner gibt.. Diese Vermutung ließ ihr bereits einen leichten Schauer über den Rücken laufen. Zwar stammte das gesamte Wissen der hellen nur aus Erzählungen, doch auf eine Begegnung würde sie es lieber nicht ankommen lassen. Unsicher musterte sie erneut den 'Schmuck' des Rüden. Auf die Frage Tips' hin schüttelte sie nur den Kopf. Doch wie verlässlich war ihr Gespür..? Immerhin hatte sie nicht einmal Rhemus bemerkt, bis er direkt vor ihr stand. Als genau dieser auch noch einen Unterschlupf ganz in der Nähe erwähnte, war es um ihre Fassung - wieder einmal - geschehen.
"E-Es gibt einen Bau hier in der Nähe..?"
fragte sie und starrte ihm direkt in die Augen. Sie konnte spüren, wie ihr Fell sich in der Nackengegend leicht aufstellte.

Rhemus zeigte ein seichtes Lächeln Takenya gegenüber. Sie brauchte sich nicht zu fürchten.
"Es ist verlassen.", redete er der Wölfin zu und ging näher an sie heran, dass sie seine Nähe deutlicher spüren konnte. "Soweit ich das beurteilen konnte leben dort nur noch Ratten und anderes."

Rhemus' Worte beruhigten sie ein wenig. Und auf eine seltsame Art und Weise tat seine Nähe das auch. Takenya war froh sich nicht länger so verlassen fühlen zu müssen. Als er die Ratten erwähnte, meldete sich ihr Magen erneut zu Wort. Zwar war dies keine Option die sie bevorzugte - die meisten Ratten waren zäh und hatten einen eigenartigen Geschmack, doch der Hunger trieb sie voran. Vielleicht hatte Tip ja recht und das Tal würde sich wirklich als eine Art 'Goldgrube' für sie herausstellen. Wie dem auch sei, sie würden es nicht herausfinden, wenn sie weiterhin hier verweilten.
"Also.. was meint ihr ?"
sprach sie ermutigt und erhob sich aus dem eisigen Nass.
"Sollen wir herausfinden, ob wir hier alleine sind? ..Oder zumindest etwas essbares auftreiben?"

Rhemus ging ein paar Schritte hin und her, bis er den Blick in die Richtung der alten Hütte richtete.
"Wir... Könnten vorsichtig einen Blick riskieren.", überlegte er laut. Aufmerksam drehte sich sein eines Ohr zu Tip. Sie würde bestimmt auch mitkommen. Alleine auch der potenziellen Beute wegen. Mit wenig Abstand zu den beiden gab Rhemus den Anstoß zum Losgehen. Er wollte nicht eilen.

Takenya's Blick folgte dem des Rüden. War dieser Ort wirklich so nah..? Ein leichtes Schaudern überkam sie, doch sie war entschlossen ihm zu folgen. Sie setzte ihm ein paar zögerliche Schritte nach, dann wandte sie sich um zu Tip und nickte ihr aufmunternd zu. Im Anschluss kozentrierte Tankenya sich wieder auf den Rüden und schloss auf, so nah sie konnte. Ein beunruhigendes Gefühl beschlich sie, doch zugleich auch ein Schauer von Neugier und Spannung.

(Ich lasse Tip jetzt mal mitkommen. Dann kann morgen oder so eingestiegen werden wenn man Lust hat. ^^)

Einen Moment lang hatte Rhemus noch auf die andere Wölfin (Tip) gewartet und ging dann zielstrebig weiter. Es war fast so als könnte er Takenyas Anspannung fühlen. Daher war sein Gang ganz ruhig und bestimmt. So nah war die Waldhütte auch wieder nicht. Sie lag zirka am Weg zum Kristallsee. Ein kluger Platz wenn man so darüber nachdachte. Rhemus schnüffelte in der kalten Luft und drehte seine Ohren aufmerksam herum, ob er eventuell etwas wie Beute oder so ausmachen könnte. Der kleine Marsch wäre eine günstige Gelegenheit.
Nach einem Augenblick sah er kurz zurück, wurde langsamer damit Takenya und Tip aufholten.

Tip richtete sich auf und auch, wenn sie sich vor kam wie in einer Gruppe von Jungwölfen, welche Schabernack trieben und nach allem möglichen gefährlichen Sachen Ausschau hielten, so hatte sie doch gerne Lust sich das mit anzusehen. Ohne zu zustimmen folgte die Fähe den anderen beiden Wölfen.

Rhemus legte ein gemütliches aber kein langsames Tempo vor. Die Wölfinnen waren ruhig geworden... Er drehte seine Ohren nach hinten um zu horchen ob alles in Ordnung war. Takenya war schließlich zuerst nicht so begeistert gewesen. Außerdem wollte Rhemus die beiden auch keiner Gefahr aussetzen aber er wusste, dass dort schon seit längerem kein Zweibeiner mehr gewesen ist. Er vermutete immer noch nur Ratten, Mäuse und anderes Kleintier.
Er blieb immer wieder kurz stehen, schnüffelte aufmerksam in der Luft und trabte dann weiter. Der Geruch wurde stärker. Durch die Büsche konnte man das alte Holzhaus erkennen. Es war nicht groß und völlig überwuchert von Efeu und anderem Kraut dass der Jahreszeit trotzen konnte. Fast wirkte es schon heimelig. Der Rüde näherte sich zunächst vorsichtig, dann wurde seine Haltung aufrechter. "Keine Felllosen zu sehen.", schaute er zurück zu Tip, sowie Takenya.

Die braunen Augen der Fähe weiteten sich, als sie die kleine Hütte der Zweibeiner sah. Tip hatte schon einmal solche Gehäuser gesehen, nur, war sie dort viel weiter entfernt gewesen. Nun, konnte sie es sich ganz in Ruhe ansehen. Vorsichtshalber prüfte sie nochmal die Luft bevor sie näher trat. "Wozu machen die Zweibeiner es sich so kompliziert? Eine einfache Höhle schützt auch vor der Kälte", fragte sich Tip, als sie bemerkte, wie viel Arbeit hinter alle dem steckte. Sie wusste, dass die Felllosen zu vielem Fähig waren, doch war das nicht vielleicht ein wenig überflüssig? Mit gespitzten Ohren schlich sie näher. "Wie mag es wohl von innen aussehen?" Augenblicklich starrte die Fähe den Rüden an, als ob dieser ihr eine Antwort liefern könnte.

Als Takenya das hölzerne Bauwerk erblickte, hielt sie einen Moment inne, reckte die Schnauze in die Luft und versuchte etwas von diesem eigenartigen Geruch, der sie umgab, einzufangen. Es war eine seltsame, fremde Note. Zwar wirkte sie schal und schon fast vergangen, doch dieser fremde Geruch gebot ihr Vorsicht. Es war ein beeindruckendes Gebilde, von seltsamer größe und... irgendwie unnatürlich. Ihr Pelz kribbelte vor Spannung. Rasch schloss sie eng zu dem größeren Rüden auf, sodass ihr Fell sich beinahe berührte. Ihre Ohren schnippten aufgeregt in alle möglichen Richtungen.
"Rhemus.. Sag, wie lang ist es her, dass du diesen Ort zuletzt besucht hast..?"

Rhemus überlegte einen Augenblick bevor er sich zu Takenya wandte. "Es muss so... Zwei Sonnenaufgänge her sein."
Er hatte sich nur kurz hier aufgehalten gehabt, war dann zum Kristallsee gegangen um dort zu ruhen und erst spät wieder hierher gekommen, wo er dann auch schon auf Takenya getroffen ist. Lange her ist es also demnach nicht. Rhemus Ausdruck wurde entspannt. Ihn interessierte es ebenfalls wie es in dieser Behausung aussah. Er machte einen halben Schritt näher und machte einen langen Hals um ausgiebig zu schnüffeln.
"Es riecht so nach Holz. Und modrig." Seine Ohren legten sich gespannt ein bisschen an.

Tips Pfoten schienen kaum mehr in dem Schnee unterzugehen, so leise schlich sie zum Gehäuse. Die Fähe war sich nun sicher, dass das Haus verlassen war und beschloss ihrer Neugierde freien Lauf zu lassen. Mit gespitzten Ohren starrte sie auf ein großes Brett, welches einen Spalt in das Haus offen hielt. Vorsichtig stupste Tip das große Brett (Tür) an. Es schien sich mit Leichtigkeit aufschieben zu lassen. Die Fähe wollte nicht als erste den kindischen Vorschlag machen, das Haus zu begutachten. Stattdessen starrte sie zu den anderen beiden Wölfen, einfach nur um zu zeigen, dass man reingehen konnte, wenn man wollte.

Rhemus schmälerte seine Augen ein wenig als er sich langsam neben Tip stellte. Aufmerksam drehten sich seine Ohren hin und her aber mehr als ein paar Nagetiere konnte er nicht erhorchen. Skeptisch betrachtete er das große Holzbrett, dass wie ein Verschluss für die Unterkunft zu dienen schien. Interessant... Allmählich ging er hinein, setzte die Pfoten vorsichtig nacheinander auf den Holzboden auf. Einiges schien morsch zu sein und auf vielen Teilen des gesamten Holz hatte sich Moos gebildet. Rhemus schüttelte sich das Unbehagen aus dem Fell.

Plötzlich schoss ihm ein eindeutiger Geruch in die Nase: Asche. Er sah sich um, stellte das Fell entlang des Rücken auf und folgte achtsam dem Geruch. So fand sich Rhemus in der Küche wieder. Eine Feuerstelle über dem ein Eisentopf hing hatte Rhemus Reaktion ausgelöst. Er schnaufte laut.

Vorsichtig und recht langsam schlich Takenya den beiden Wölfen nach, durch das Brett, in die seltsame Behausung. Ein schwall neuer Gerüche überkam sie. Doch dieses mal deutlich intensiver als sie es noch außerhalb der Hütte waren. Die helle ging geduckt, die Ohren aufmerksam in alle Richtungen wirbelnd. Die Neugier hatte sie gepackt und so begann auch sie sich etwas näher umzusehen. Rhemus schien recht zu behalten und die Hütte schien verlassen. Dennoch drangen aus allen Möglichen Ecken leise Töne an ihre Ohren. Ein rascheln.. ein knistern.. ob das bloß die Mäuse und Ratten waren? Takenya machte noch einen Schritt und trat dabei versehentlich auf etwas kaltes, hartes, das am Boden lag. Mit einem lauten Scheppern rutschte die metallene Form über den Boden. Takenya erschrak und sprang einen Schritt zurück. Ihre Nackenhaare stellten sich im selben Moment nach oben und ein knurren entfuhr ihrer Kehle.

Mit einem ziemlichen Schreck war auch Rhemus zur Seite gesprungen. Was war denn das?! Fast wie erstarrt blickte er die metallene Form an und ihm sträubte sich ebenso das Fell. Er ging heran, schnüffelte und schob die Form dabei über den Holzboden. Nichts gefährliches. Er schaute zu Takenya, wackelte belustigt mit den Ohren über den Schreck. Dann schnüffelte er wieder daran. Hm... Seltsam. So etwas hatte er noch nie zuvor gesehen. Die Zweibeiner waren schon komisch. Rhemus untersuchte aufmerksam die Dinge am Boden. Er wurde zunehmend entspannter.

Tip hatte auf der anderen Seite des Raumes gestanden und hatte ihre eigene seltsame Zweibeiner-Werkzeug begutachtet, als ein plötzliches Scheppern zu hören war. Als Tip erschrocken herumfuhr standen die beiden Wölfe da und blickten auf irgendetwas, was auf dem Boden lag. "Was war das?", fragte die Fähe, bevor sie sich das Ding auch nur angesehen hatte.

Takenya's Blick lag ein wenig beschämt auf der Form zu Rhemus' Füßen. Peinlich.. Sie versuchte es sich nicht anmerken zu lassen, doch ihre Schreckhaftigkeit war ihr selten so unangenehm wie in diesem Moment. Immernoch ein wenig durcheinander wandte sie sich wieder an Tip.
"Naja.. ich schätze nur wieder eins von diesen Zweibeiner-Dingen. Ich habe nie eins gesehen, aber man hat mir gesagt, dass sie es so an sich haben viel krach zu machen."
So unauffällig wie es eben nur möglich war, tappte sie einen Schritt auf Rhemus zu und begutachtete das 'Ding'. Es war schon ein wenig seltsam was diese Kreaturen so um sich herum anhäuften. Takenya wurde aus dem blechernend Ding ebenso wenig schlau wie aus all dem anderen Gerümpel, das sich in der kleinen Behausung geradezu türmte.

Rhemus stimmte nickend zu. Alles was mit den Zweibeinern in Verbindung stand war laut und hatte zumeist einen sehr unangenehmen, unbekannten Geruch. Der Wolf guckte sich in dem Raum um und schnippte die Ohren in alle Richtungen. Als Takenya in seine Nähe kam stupste er sie mit der Schnauze an ihre Flanke, ging an ihr dann vorbei um sich die weiteren Räume anzusehen. Misstrauisch klappte er die Ohren zurück. "Hier müssen viele Felllose gelebt haben... So viel Platz überall." Dabei sah er sich die Holzdecke an und betrachtete interessiert die Lampe, die aussah wie eine große Kugel. Allmählich stellte er sich auf die Hinterbeine um zu sehen ob er mit der Nase ran kam aber die Decke war natürlich viel zu hoch. Rhemus' Kopf war in Schräglage. Er leckte sich verwirrt die Nase.
Er befand sich wohl in einem Schlafzimmer. Das Bett war eingebrochen und staubig. Neugierig beschnüffelte er den Boden darum und hielt seine Nase unter einer der Decken. Darauf schnaufte er laut.

Takenya blickte dem Rüden einen Augenblick lang nach und beschloss dann, dass es wohl klüger wäre in seiner Nähe zu bleiben. Also schritt sie ihm rasch nach und betrat so den nächsten Raum. Rhemus schien deutlich weniger nervös zu sein als sie selbst, er schien sich alles recht neugierig zu betrachten und blieb schließlich an etwas rundem 'hängen', das von der Decke des Raumes baumelte. Doch ihre Aufmerksamkeit richtete sich mehr an die Wände der Räume. Ein kleiner Schauer fuhr ihr über den Rücken, als sie feststellte, dass diese mit etwas recht vertrautem behängt waren. Immernoch geduckt und langsam näherte sie sich einer von ihnen.
"..S-sind das Felle?"
zischte sie in die Richtung des großen, der immernoch mit dem seltsamen Ding ganz oben an der Decke beschäftigt war. Es fiel kaum Licht ins Zimmer, so konnte die helle kaum ausmachen von welchem Tier diese Pelze stammten, doch für den Effekt den es auf sie erzielte spielte das kaum eine Rolle. Der Geruch hatte kaum noch etwas mit einem lebendigen Tier gemein, es roch vielmehr staubig und vielleicht auch ein wenig modrig. Was waren das nur für kranke Kreaturen, die ihre Höhlen mit den toten Körpern anderer schmückten...?