Rhemus schaute sich zwischen allen um und entschied sich dazu dass er in Kuruks Richtung ging. Bei der neuen Wölfin angekommen schnüffelt er mit Abstand und er lächelte ein bisschen. Kurz über seine Schulter guckte er zu Takenya. Seine Ohren wackelten freundlich. "Grüße.", setzte er sich und legte seinen Kopf neugierig etwas schief.
Er roch Seoul aber beachtete ihn vorerst nicht da er scheu zu sein scheint.

Die freundliche Gestik wurde von Kuruk schweigend beobachtet. Sie stand still, noch immer angespannt. Erst nachdem sich der näher gekommene Rhemus sich hin gelegt hatte und somit kleiner war als die stehende Wölfin, schwand die Angst vor Angriff und dementsprechend ihre Anspannung. Langsam begann auch sie ihre Nase in seine Richtung zu recken und zu schnüffeln, betrachten und auch kennen zu lernen. Auch tat sie ein zwei Schritte auf ihn zu, ging dann jedoch wieder auf Abstand. Ab und an huschte ihr Blick zu Takenya und der anderen Wölfin. Nein, keinerlei Gefahr. Schließlich schaute die Wölfin mit neutraler Miene zu Rhemus und nickte tief zur Begrüßung.

Rhemus nickte schließlich auch und sein Gesicht wirkte ganz entspannt. Er ließ Kuruks Gegenwart erstmal vollkommen auf sich wirken bevor er noch etwas fragen würde. So sah er sich etwas um. Keiner befand sich sonst mehr in der Umgebung. Nur Seoul, der sich noch immer zu verstecken schien. Rhemus guckte in seine Richtung, legte den Kopf leicht schief und wackelte etwas mit den Ohren.
Dann fiel ihm Tip wieder ein. Hoffentlich ging es der Wölfin gut. Er schnüffelte, leckte sich dann die Nase. "Ich bin Rhemus und komme aus dem Süden." Damit machte er auch gleich klar, dass er diese Wälder kaum kannte.

Das ruhige Verhalten des anderen Rüden, Rhemus, ließ auch Seoul etwas zur Ruhe kommen...
Über seine anfängliche Scheu wuchs die jugendliche Neugier und er setzte seine Nase wieder ein. Die Gerüche der ihm fremden Wölfe sagten ihm nicht viel. Sie schienen nicht zusammen zu gehören. Ihre Düfte standen ganz für sich allein. Er steckte seinen Kopf ein bisschen weiter aus den Sträuchern, seine rostbraunen Augen betrachteten Rhemus einen Augenblick lang. Was für ein funkelndes, hübsches Ding an seinem Ohr, dachte er sich und sein Kopf bekam eine seltsame Schieflage.

Konzentriert beobachtete Kuruk ihren Gegenüber, ab einen gewissen Punkt wandte sie den Blick dann ab. Etwas anderes, eine Bewegung im Gebüsch, hatte ihre Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Kurz spähte sie hinüber, sobald ihr jedoch bewusst war, dass es wohl Seoul, der Fremde von vorhin war, drehte sie ihre Ohren wieder zu Rhemus. Süden? Er kommt nicht von hier.. dachte sie still. Ihre aufmerksamen Augen trafen ihn erneut, sie schwieg bereits einige Zeit. Statt einer Antwort hörte man bloß den fließenden Bach. Langsam nickte sie erneut und fügte mit bestimmter Stimme hinzu: "Bist du allein unterwegs?" Die beiden Wölfinen waren nicht vergessen, vielleicht ein reisendes Rudel. Bei der noch sehr distanzierten Attitüde der Fähe viel ihre heisere Stimme auf. Ein Zeichen dafür, dass sie seit längerem nicht gesprochen hatte.

Rhemus bemerkte Seouls neugierigen Blick. Er schmunzelte etwas. "Ich bin in Begleitung dieser hübschen Wölfin." Damit war eindeutig Takenya gemeint. Nur mit den Augen sah Rhemus sich nach Tip um. "Vorhin waren wir zu dritt." Er hatte Tips Verschwinden gar nicht wahrgenommen...
"Mit wem unterhalte ich mich?", lächelte er freundlich und legte charmant den Kopf schräg.

Da Kuruk zunächst nicht antwortete legte Seoul seinen Kopf schief. Er hatte noch nie verstanden warum der Namensaustausch immer Teil eines Gesprächs war; selbst wenn man sich nur flüchtig begegnete und nur paar Worte wechselte miteinander. Nachdenklich knickte er ein Ohr weg, betrachtete Rhemus' Haltung für wenige Sekunden. ...Ein großer Rüde, ging es ihm durch den Kopf und er schaute zu Kuruk. Die Wölfin erschien ihm kalt... vom Gemüt her. Einfach runtergekühlt. Sie musste lange Zeit wohl allein und für sich unterwegs gewesen sein.
Seoul bewegte sich nun durch das Unterholz auf die andere Seite der Anwesenden. Das verschaffte ihm einen neuen Blickwinkel, wo er nun auch Takenya etwas genauer beäugen konnte. Unsicherheit überkam ihn wieder.

Erneutes Zögern. Die Wölfin wusste nicht, wann sie das letzte mal diese Frage gestellt bekommen hatte. Einen längeren Moment schaute sie Rhemus nur an, wiegte ab ob diese Information zu viel und überhaupt relevant war. Denn sie könnten jeden Augenblick das letzte Wort gewechselt haben und sich daraufhin nie wieder begegnen. Schließlich beruhigte sie ihre Gedanken, es war bloß ihr Name. Diesen zu verraten würde sie nicht einer Gefahr aussetzen. "Kuruk" gab sie zurück und schaute ein weiteres Mal zu Takenya. Die Fähe vermutete eine Bindung zwischen den Beiden, zog aber vorerst keine Schlüsse. Seouls Schritte durchs Unterholz entgingen ihr nicht. Im Gegenteil, ein Ohr war immerzu ihm zu gewandt. Es überraschte sie auf so viele Wölfe zu treffen, dieser Wald schien wohl ein begehrter Lebensraum zu sein.

Takenya stand immernoch mit einigem Abstand zu Rhemus wie angewurzelt da. Er und die Fremde unterhielten sich. Offenbar ging zu diesem Zeitpunkt keine Gefahr von ihr aus und dennoch wagte die junge Fähe es nicht sich ihnen zu nähern. Sie beneidete die beiden ein wenig für ihre Aufgeschlossenheit. Takenya selbst lagen Begegnungen dieser Art nicht besonders. Achtsam schnippten ihre Ohren in alle Richtungen, ihre Köperhaltung war ein wenig geduckt, sie witterte. Die Luft war schwer von all diesen fremden Gerüchen, doch was sie noch mehr beunruhigte, als das plötzliche Auftauchen der Fähe, war ein Geruch den sie keinem der Wölfe zuordnen konnte. Wie ein Blitzschlag durchfuhr eine neue Welle der Nervosität ihre Glieder und sie spürte, wie sich ihr Nackenfell kaum sichtbar, aber deutlich spürbar, ein wenig aufstellte. Hektisch warf sie ihren Kopf herum und versuchte auszumachen woher dieser dritte, fremde Geruch stammte.

Rhemus nickte. "Mit so vielen Begegnungen habe ich nicht gerechnet.", meinte er und guckte zu Takenya. Er drehte seine Ohren skeptisch rtwas zur Seite, gab dann ein kurzes Bellen von sich um Takenya hoffentlich etwas aus ihrer Starre zu befreien. Dann lächelte er kurz, meinte dann: "Anscheinend haben wir das alle nicht." Seine Aufmerksamkeit glitt kurz zu Seoul. Nicht ganz wissend was er von dem Rüden halten sollte sträubte er seine Nackenhaare ein bisschen.

Seoul hielt Inne, beobachtete und wusste, dass er entdeckt worden war.
Doch blieb er gänzlich still in der Hoffnung, dass das Interesse an ihm schon bald vergehen würde. Rhemus' Haltung schien sich zu ändern... Seoul zog seinen Kopf ein und machte sich klein. Suchend gingen seine Augen dann umher; nach einer Lücke. Nur wohin? Da sah er sie - Artgenossen - und wollte fliehen. Er hatte so wenig Kontakt zu ihnen gehabt, dass er noch nicht einmal wusste, ob es sich bei ihm selbst überhaupt um einen Wolf handelte. War er doch... Beute? Angsterfüllt sträubte er sein Fell entlang der Wirbelsäule und ging Schritte rückwärts.

Ihr wachsamer Blick traf Takenya. Abschätzend begutachtete die Wölfin die andere, versuchte Informationen aus den Gerüchen heraus zu picken. Leider half ihr hier das gute Gehör nicht weiter. Kuruk blieb stumm, hatte nichts mehr zu sagen. Vorerst. Das Verhalten der anderen wurde von ihr aufmerksam analysiert.

Nach Ewigkeiten des Hin und Her... Traute sich Seoul endlich an die anderen heran.
Er mied den Augenkontakt zu Rhemus, da dieser ihm abgeneigt schien und Seoul wollte keinen Konflikt provozieren. Takenya wirkte dagegen eher ruhig, dass Seoul sich an ihrem Verhalten orientierte um sich schließlich Kuruk zu nähern.
Die Wölfin machte einen völlig anderen Eindruck... Seoul schnupperte, senkte den Kopf und seine Rute behielt er starr unten. Er machte keine ANstalten angreifen zu wollen; eher wirkte er wie ein verwirrtes Junges was sich seiner Stellung nicht sicher war.

Seoul zog sich aus den Nordwäldern zurück in Richtung der » Südwälder.

Ich lachte laut auf, als eine Maus an mir vorbei flitzte. Lauf, kleiner Freund. Lauf! Wo immer es dich hinführt. Spielerisch hob ich meine Flanken, während ich mich nach vorne beugte, und beobachtete den kleinen Flitzer bis er im Unterholz verschwand.
Lachend sprang ich auf. Huch! Da ist er weg! Ich drehte mich um meine eigene Achse und bellte einmal. Hüpfend sprang ich zu einem Felsen, der aus dem Waldboden herausragte. Felsen macht mich munter, das Leben ist ein Wunder. Mein Munterfelsen, Munterfelsen, ja ich bin viel bunter. Singend umkreiste ich den Felsen, der mein Schlafplatz war. Ich blieb abrupt stehen. Was? Ich soll jetzt schlafen? Aber nein, Munterfelsen, ich bin doch gerade erst aufgestanden! Kichernd entfernte ich mich von dem kalten Stein. Meine Schnauze war inzwischen etwas trocken geworden, weshalb ich den See aufsuchte.
See! Wo bist du?, rief ich. Laufend schaute ich auf den Boden und beobachtete meine Pfoten. Tip, tip...tip und Schritt., murmelnd folgte ich meinem Weg.
Fast wäre ich an dem See vorbeigetrabt, als ich jedoch ein Platschen hörte, das meine Aufmerksamkeit erregte. Lachend hob ich den Kopf. Da bist du ja. Ich lief auf ihn zu und wälzte mich am Seeufer. Als ich einige Schlücke vom erfrischenden Wasser nahm, schaute ich mich suchend um. Hm. Was mache ich jetzt? Ich kicherte. Immer der Nase nach. Immer der Nase nach.
Also setzte ich meinen Weg fort, ohne zu wissen, wo es mich hinführte.

-->Südwälder