Zuerst ziemlich verwirrt schaute Rhemus rüber zu Takenya. Skeptisch legte er seine Ohren an, folgte dann ihrem Blick aufmerksam.
"Was... Ist das." Auch wenn man es in seiner Stimme nicht hörte, war er dennoch entsetzt. Ihn hatte es einige Sekunden gebraucht um zu verstehen, dass das Tiere waren die dort an den Wänden hingen. Rhemus kräuselte seine Schnauze, zeigte seine Zähne. Er wollte nicht mehr hier sein.
"Gehen wir.", entschloss er laut. Gerade für Takenya durfte das genug Aufregung gewesen sein und auch er fühlte sich nun sehr unwohl. Deshalb ging er aus dem Raum und suchte nach Tip. Seine Ohren schnippten hin und her. "Tip?", bellte er kurz nach ihr. Rhemus wusste ja, dass sich hier keine Zweibeiner mehr aufhielten aber selbst er hatte nicht damit gerechnet, was sie hier vorfinden würden. Fürs erste wollte er auch nicht mehr finden... Er drehte sich nach Takenya um.

Takenya, immernoch sichtlich verunsichert, nickte eifrig und folgte Rhemus so schnell sie konnte. Sie wollte raus aus diesem Höllenloch. Auch wenn dieser Ort seit geraumer Zeit verlassen wirkte, kribbelte ihr doch die Nervosität unter dem Pelz. Was wenn diese Ungeheuer zurückkehrten ? Die helle wollte ungern als Trophäe an der Wand neben all den anderen enden. Dicht an den dunkleren gedrückt, betrat sie den nächsten Raum und hoffte diesem kleinen Abenteuer ein schnelles Ende bereiten zu können. Doch als sie den klang von Tip's Namen hörte, hielt sie inne. Wo war sie? Ein ungutes Gefühl machte sich in Takenya's Magengegend breit.
"Tip!"
bellte nun auch sie. Waren die Zweibeiner etwa doch zurückgekehrt und hatten die junge Fähe, auf die sie doch eben erst gestoßen waren mitgenommen?!

Tip zuckte aus ihren Gedanken, als Takenya ihren Namen rief. "Ich bin hier", bellte sie zurück, ohne den Blick von den Fellen abzuwenden. Sie hatte sie in ein anderes Zimmer verschlagen gehabt und das viele Fell auf einem Schlafplatz betrachtet. Sie wusste, dass die Zweibeiner kein Fell hatten, doch, dass sie so eifersüchtig auf die Felle anderer waren und diese stahlen... Tip trabte wortlos an den andern beiden Wölfen vorbei und trat aus dem seltsamen Gehäuser, bevor sie draußen auf wieder wartete.

(Sry, dass ich so lange nicht geantwortet habe, Schule :/)

Erleichtert, dass Tip noch zugegen war, huschte auch Rhemus aus dem alten Holzhaus. Auch wenn er äußerlich ruhig wirkte war er innerlich ziemlich angespannt. Das was sie gesehen hatten musste er erstmal verarbeiten. Er schnaufte nachdem er mehrere Meter weiter vom Holzhaus zum Stehen gab.

Tip hatte vollkommen recht. Waren die Felllosen neidisch? Dabei sollen sich die Zweibeiner doch ständig verhüllen mit Stoffen und anderem. Daran zu denken, dass es sich um Trophäen handeln konnte, ließ Rhemus erneut schnaufen. In seinem Gesicht sah man seine große Frage: Wieso?

(No problemo. Real life geht vor. :-) )

( Kein Problem :) @Rhemus: Tip hat doch gar nichts von Neid gesagt?)

Eine Welle der Erleichterung bahnte sich ihren Weg Takenya's Nacken herunter und glättet dort ein wenig das aufgestellte Fell. Tip ging es offenbar gut - die helle hatte sie lediglich aus den Augen verloren. Gestärkt von dieser Erkenntnis, huschte die junge Fähe so schnell sie nur konnte durch das Brett ins Freie. Das helle Licht des Tages stach ihr schmerzend in die Augen, so dass sie blinzeln musste. Doch auch der gewohnte Geruch des Waldes füllte erneut ihre Lungen und warf den Rest Ängstlichkeit von ihr ab. Erleichtert wandte sie sich um.
"Bitte lasst uns das so schnell nicht wieder machen.."
flüsterte sie in leisem Ton.

(Gedacht - nicht gesagt. Rhemus kann das nicht wissen ;) Sie hat in ihrem Beitrag betont, dass Tip wortlos rausgeht. War nur ne Anmerkung, nicht böse gemeint.)

(Oh. Ich bin gewohnt ein bisschen anders zu schreiben. Es war mehr eine Zustimmung, nicht etwas was Rhemus weiß. Er geht davon aus dass es Trophäen sind. Steht im nächsten Satz. :-))

Rhemus schüttelte sich nochmal und musste einen Moment lang durchatmen. Er würde für eine gewisse Zeit unter keinen Umständen wieder hierher zurückkehren wollen.
Aufgrund der Aufregung verlangte seine Kehle nach Wasser. Rhemus guckte sich aufmerksam um. Seine Ohren zuckten als er nichts ausmachen konnte. Etwas entmutigt über das missglückte Abenteuer ließ er seine Schultern fallen.

"Etwas Wasser... Würde uns vielleicht gut tun.", sprach Rhemus seine Gedanken laut aus und schaute dabei zu Takenya. Er versuchte sich seine Ermutigung nicht anmerken zu lassen. Kurz guckte er nach Tip.
"Kennst du vielleicht eine gute Stelle?" Rhemus legte seinen Kopf schief und drehte seine Ohren nach hinten. Er wüsste nicht welcher Bach in der nähe wäre der nicht gefroren ist.

Mit langsamen Schritten lief Kuruk durch den Wald. Ihre braunen Augen huschten wachsam hin und her, ihre Ohren blieben aufmerksam gespitzt. Ungern würde sie geradewegs einer Gefahr in die Finger geraten. Die kalte Jahreszeit setzte ihr etwas zu, Nahrung war rarer geworden und dementsprechend die Wölfin schwächer. Ihr langes Fell kaschierte den leeren Magen, zudem half es gegen die zunehmende Kälte. Kuruk kam schließlich bei einem Bach zum Stehen. Froh darüber, dass dieser nicht gefroren war, senkte sie ihr Haupt und begann daraus zu trinken.

(War ja auch nur ne Anmerkung - ich kenne das so (: )

Takenya nickte eifrig. Auch ihre Kehle fühlte sich unangenehm trocken an. Doch wo gab es Wasser?
Bisher war sie doch nur orientierungslos umhergeirrt und hatte keinen See oder derartiges ausmachen können. Die kleineren Pfützen denen sie auf ihrem Weg begegnet war hatte die frostige Luft eine spiegelglatte Oberfläche verpasst. Sie wandte sich um in Richtung Rhemus und Tip.
"Ich denke das ist eine gute Idee."
sprach sie und fügte an:
"Wir sind sicher nicht die einzigen. Vielleicht haben wir in der Nähe des Wassers ja mehr Glück und finden sogar die ein oder andere Maus?"

Über die Spiegelung des Wassers erhaschten die müden Augen des hellen Rüden die Gestalt von Kuruk.
Langsam neigte er seinen Kopf - das eiskalte Wasser tropfte von seinen Lefzen - und stoppte das Trinken. Erst die Flocken die vor seinen Augen tanzten befreiten Seoul aus seiner Starre und er hob den Kopf. Die Tropfen an seiner Schnauze formten sich allmählich zu feinen Eiskristallen als er scheinbar in das Nichts starrte. Wölfe... Er ging einige Schritte zurück. Kuruk's Spiegelung befand sich zu jeder Zeit in seinem Augenwinkel. Woher...? Er schnüffelte; nahm die kalte Nordluft tief in seinen Lungen auf. Noch mehr. Ein Rudel?

Seoul befand sich mittlerweile zwischen kahlen und verschneiten Büschen, sein Blick vehement auf das Wasser gerichtet.

Nach einigen Momenten der Gelassenheit, versteifte sich Kuruks gesamter Körper. Aus ihrem Augenwinkel nahm sie einen Umriss, eine Bewegung war. Trotz des ersten Schreckens hob sie ihren Kopf, erblickte den Rüden. Sie verfluchte sich, ihn nicht eher bemerkt zu haben, sie hatte besser Acht geben sollen. Gelassen erwiderte sie den Gruß, für einen kurzen Moment erlaubte sie es sich ihn zu mustern doch nur den einen Moment. Ihr Gegenüber und sie hatten zeitgleich etwas bemerkt. Reflexartig hob auch sie den Kopf, ließ die Ohren hin und her drehen und ihre Nase die Luft analysieren. Die kalte Waldluft, schaler Beutegeruch und.. Wölfe. Ja, ganz klar, sogar einige. Sie hörte die Geräusche, welche sie verursachten. Zwischen dem stillen Wald waren da leise Schritte, Atmen, Worte.. Jedoch nichts eindeutiges. Ob sie sich näherten? Achtsam schnuppert sie in der Luft, doch auch sie behielt Seoul, dessen Namen sie nicht kannte, im Augenwinkel.

Den Gruß hatte er nicht wahrgenommen - sein Blick war noch immer versteift.
Seoul's athletischer Körper war angespannt und jederzeit bereit zur Flucht. Viel zu lange war es her, dass er hier andere Wölfe gesehen hatte, dass er sogar für einen Moment seinen eigenen Augen nicht vermochte zu glauben. Einen direkten Blick zu Kuruk riskierte er nicht. Er wollte keine Konfrontation heraufbeschwören. Zum Kämpfen war er zu schwach.

Vorsichtig, leise, ging er weitere Schritte zurück in das verschneite Dickicht. Eine andere Stelle...

Rhemus nickte zustimmend. Etwas zu fressen zu finden wäre nicht schlecht. Nachdem er Takenya kurz angesehen hatte ging er auch schon los. Aufmerksam schnüffelte er und horchte. Schleierhaft konnte er Kuruk und Seoul erschnüffeln. Er blieb kurz stehen und überlegte bis er wiedet weiterging. Da erblickte er den Bach mit dem dünnen Eis.
"Schau, Wasser.", er legte den Kopf schief als er Kuruk ansah, guckte dann zu Takenya. Sein Blick sagte aus, dass man vorsichtig sein sollte.

Takenya folgte Rhemus und hing dabei ihren Gedanken nach. Nach der bisherigen Aufregung des Tages konnte es ja eigentlich nur noch besser werden. Zumindest war die Fähe wieder fröhlichen Gemüts und blickte ein wenig verträumt in der Gegend umher. Bis der Rüde vor ihr abrupt stoppte und sie fast in ihn hineingelaufen wäre. Verwundert und ein wenig verständnislos blickte sie ihn an. Als Rhemus das Wasser erwähnte folgte sie neugierig seinem Blick .. und fiel ruckartig aus ihren Gedanken. Dort drüben beim Wasser stand tatsächlich noch ein fremder Wolf. Ein wenig irritiert schnippten ihre Ohren aufmerksam nach vorne.
"W-Wer ist das..?"
flüsterte sie dem Rüden zu. Diese Worte entrannen der hellen so überstürzt, dass sie zuvor gar nicht über sie nachdachte. Wohlwissend, dass Rhemus sich diese Frage offenbar genauso wenig beantworten konnte wie sie selbst. Rasch verlor sie ihre entsapnnte Haltung und tat einen Schritt näher an den Rüden heran.

Auf das Zurückziehen des anderen ging Kuruk nicht ein. Gut, jeder soll seine Wege gehen.. dachte sie mit einer Spur Erleichterung.. Trotzdem spähte sie ihm einen kleinen Moment hinter her, um sicher zu gehen, dass er sich nicht bloß versuchte einen Hinterhalt zu planen. Sobald sie sich dem versichert war, hatte etwas anderes ihre Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Ihre Ohren zuckten in die Richtung der anderen Wölfe, ganz klar hatte ihr scharfes Gehör Wörter wahr genommen. Ihr Körper spannte sich an, waren es nun Feinde oder nicht? Der Bachverlauf plätscherte vor ihr leise dahin, umspülte ein klein wenig ihre Pfoten, während sie ihren Kopf hob, durch das Gebüsch blickte. Die Haltung der Wölfin versprach, dass sie die anderen nun wachsam beobachtete.

Aufmerksam folgten seine Augen jeder einzelnen Bewegung die die anderen Tiere machten.
Als er mit dem kalten Wind Takenya's Stimme vernehmen konnte zog er zunächst misstrauisch seinen Kopf ein. Doch der liebliche Klang der in seinen Ohren hallte brachte ihn dazu wieder hinaus zu spähen. Gespannt davon wie die anderen aussahen, wie ihre Körperhaltung war oder sich ihr Gesicht änderte. Seoul blieb starr.